Spannende Planung für den Theatersommer

26. Januar 2022

Kultur Die Akteure der Villenbacher Freilichtbühne wollen eine italienische Komödie aufführen

VON OTMAR OHNHEISER

Sehr euphorisch und voller Tatendrang präsentierten sich Schauspieler und das gesamte organisatorische Umfeld der Villenbacher Freilichtbühne bei der Konzeptvorstellung des geplanten Theatersommers 2022 durch Regisseur Hans Oebels. Einzig und allein kann der große Optimismus aller Protagonisten auf eine unbeschwerte Freilichtsaison nur durch das Coronavirus ausgebremst werden. Diese Sorge war auch zu spüren, wenngleich die Hoffnung auf eine gelungene Premiere der italienischen Komödie „Der Diener zweier Herrn“ am 1. Juli 2022 nach über vier Jahren pandemiebedingter Pause überwog. Bis es allerdings so weit ist, kommt wie auch in all den Jahren zuvor, ein umfangreicher Vorbereitungsmarathon auf alle Beteiligten vor und hinter der Bühne zu.


Dies wurde durch die Vorstellung des Konzeptes durch Regisseur Oebels deutlich, der zunächst sein aktives Team auf ihre Rollen einstimmte. Dabei erläuterte er zahlreiche Details, die der 1746 in Mailand uraufgeführten „Commedia“ das besondere Flair verleihen sollen. Dabei richtet sich der Fokus auf eine äußerst originelle Sprache, Maske und Gestik, die zur Erheiterung beiträgt und die venezianische Lebensart widerspiegelt. Kurzum wieder eine große Herausforderung für das gesamte Laienensemble.
Wie Oebels weiter ausführte sind auch die Mitarbeiter hinter der Bühne gefordert. So legt er großen Wert auf die perfekte Maske sowie auf die Originalkleidung für alle Schauspieler. Dazu präsentierte er Zeichnungen für jede Figur, nach denen unter der Leitung von Gertraud Moser die sehr originellen Kostüme gefertigt werden sollen. Auch für den Bühnenbau mit voraussichtlich vier Bildern hat der Regisseur gewisse Vorstellungen. Besprochen wurde auch der Part des Theaterchores mit deren neuen Chorleiter Michael Tartsch. Dabei sind unter anderem eine bunte musikalische Mischung italiensicher Schlager aus 50er/60er Jahres als Farbtupfer angedacht. Problematisch erscheint momentan noch der Start mit den Leseproben. Je nach dem Pandemieverlauf werden diese dann später als ursprünglich beginnen.
Somit bleibt zu hoffen, dass all die Kosten und Mühen der Vorbereitung belohnt werden und die zahlreichen Besucherinnen und Besucher aus allen Regionen Schwabens und darüber hinaus einen amüsanten Theatersommer in venezianischem Flair mit dem Diener „Truffaldino“, dem Geizhals „Pantalone“, „Dottore Lombardi“ und Co. auf der Villenbacher Freilichtbühne genießen können.
Übrigens: Die Freilichtbühne ist eine Naturbühne, die 1994 entstand. Sie ist eingebettet in eine auslaufende Geländemulde, in der Spielzeit umgeben von grünen Bäumen und Büschen. Ausgehend von einem Grundgerüst aus den Anfängen der Bühne mit den Stücken „Ritter Kunz“ und die „Schwarze Pest“ gestaltet nach einem Lokalkolorit , wurden für die nachfolgenden Stücke immer etwas verändert, Bauten wurden neu erstellt und hinzugefügt. Sodass die Kulissen bei jeder Inszenierung verändert und an die neuen Bedürfnisse angepasst werden.
Mit der Aufführung „Der Bayerische Hiasl“ im Jahr 1998 kam ein neues Element auf die Bühne. Der Theaterchor wurde gegründet. Sangesfreudige Männer und Frauen aus Villenbach beleben seither die Theaterinszenierungen. Die musikalische Komponente steht im Vordergrund. Darüber hinaus nimmt der Theaterchor wichtige Statistenrollen ein.